Digitaler Austausch physischer Proben mit PANTORA

March 16, 2021 by Matthew Adby

Im Jahr 2020 mussten Hersteller ihre Arbeitsweise überdenken. Denn weltweit sorgte die COVID-19-Pandemie für ein Verbot von Reisen, die zur Freigabe von Prototypen notwendig sind, und verzögerte die Lieferung physischer Proben. Aus diesem Grund suchten viele Markenartikler nach Möglichkeiten zur Verwendung digitaler Farbproben, um die Produktion am Laufen zu halten, konnten jedoch nicht simulieren, wie eine Farbprobe auf einem Prototyp aussehen würde.

 

Die Desktop-Anwendung PANTORA schließt diese Lücke. Denn mit PANTORA können Anwender Farbproben messen oder importieren, speichern, verwalten, anzeigen, bearbeiten und als virtuelle Materialien rendern. PANTORA dient auch zum digitalen Austausch dieser virtuellen Proben im anbieterunabhängigen AxF-Dateiformat (Appearance Exchange File) &damit sie sich in 3D-Rendering-Anwendungen verwenden lassen. Derzeit unterstützen unsere Rendering-Partner nur RGB. Doch bis Verbesserungen zur Aufnahme von Spektraldaten vorgenommen werden, kann PANTORA zur Umwandlung von Spektraldaten in RGB verwendet werden.

Nachstehend wird erläutert, wie PANTORA Markenartiklern, Designern und Herstellern in der Kunststoff-, Anstrichmittel-, Automobil- und Textilindustrie bei der Visualisierung von Produktmaterialien hilft, um einen schnelleren und nachhaltigeren Design- und Freigabe-Workflow zu ermöglichen.

Was ist PANTORA?

PANTORA ist eine Desktop-Anwendung, die auf Mac- und Windows-Plattformen installiert werden kann. Sie umfasst:

  • einen Material Viewer zum Suchen, Abrufen und Importieren digitaler Materialien direkt aus Geräten und aus lokalen oder cloudbasierten Datenbanken, Anwenden von Materialien auf willkürliche geometrische Formen und Rendern von Materialien in einer virtuellen Umgebung, um Farbe, Glanz, Textur und Beleuchtung zu beurteilen.
  • einem Material Editor zur Erstellung neuer Materialien durch die Kombination von Messungen verschiedener Objekte. Anhand der Messdaten für eine Vollton- oder Effektfarbe können Sie beispielsweise eine strukturierte Oberfläche (wie Leder) mit einer neuen Farbe versehen. Im Material Editor können Sie auch Ihre Materialdatenbank verwalten, Eigenschaften zur Materialbeschreibung anwenden, Materialien und Texturen zur problemlosen Verwendung in späteren Rendering-Phasen bearbeiten, prüfen und als AXF- und CXF-Datei exportieren.

PANTORA Material Hub 

Vorteile von PANTORA

PANTORA schließt die Lücke zwischen einem physischen und einem virtuellen Farbworkflow, weil sich die Entwicklung physischer Proben und Prototypen erübrigt.

1. Zuverlässiges Arbeiten in der sicheren Gewissheit, dass jede Farbe richtig ist

PANTORA verwendet Spektraldaten – die präziseste Methode zur Farbspezifikation und kommunikation – zum Rendern von 3D-Proben. Zur Erstellung der Spektraldaten wird ein Spektralfotometer verwendet, um das von einer Probe im gesamten Spektrum reflektierte oder durchgelassene Licht zu messen und eine sichtbare Reflexionskurve zu erstellen. Diese Reflexionskurve beschreibt die Farbe auf dem betreffenden Substrat unter den jeweiligen Lichtbedingungen und kann zur Ermittlung selbst kleinster Farbabweichungen verwendet werden. Ganz gleich, ob Sie Stoffmuster, Anstrichmittel, Kunststoff-Pellets oder Fahrzeuglackierungen messen, können spektrale Messungen für einheitliche und zuverlässige Farbgebung sorgen und Abweichungen bei geänderten Lichtverhältnissen erkennen.

2. Visualisierung und Kommunikation der richtigen Farbe

Digitale Farben sind nachhaltig, weil dadurch der Versand- und Reiseaufwand zur Prüfung physischer Proben verringert wird. PANTORA visualisiert, wie eine digitale Farbe auf einem 3D-Prototyp aussehen und damit interagieren wird, wodurch sich physische Prototypen erübrigen. PANTORA ermöglicht schnelleres, präziseres und nachhaltigeres Arbeiten.

  • Bei Anstrichmitteln, Lacken und Fahrzeuglackierungen kann PANTORA die Flake-Textur und den Farbflop visualisieren.
  • Bei Kunststoffen kann PANTORA die Farbe von lichtdurchlässigen und stark glänzenden Materialien visualisieren.
  • Bei Textilien kann PANTORA multispektrale Texturen auf Pixelebene visualisieren.

3. Schnelles Scannen physischer Proben zur Erstellung virtueller Materialien für das 3D-Rendering

Mit PANTORA können Sie eine bereits gemessene Materialprobe als CXF-Datei importieren oder eine Verbindung zu einem Farbmessgerät zum Messen einer physischen Probe und direkten Importieren der Messdaten in die Software herstellen.

  • Bei Anstrichmitteln, Lacken und Automobillackierungen arbeitet PANTORA mit dem Mehrwinkel-Spektralfotometer MA-T12 zur Messung von Proben mit starken Effekten.
  • Bei Kunststoffen arbeitet PANTORA mit einem Spektralfotometer der Ci7000-Serie zur Farbmessung (Transmissionsmessung) von lichtdurchlässigen Materialien und Reflexionsmessung von glänzenden Materialien.
  • Bei Textilien arbeitet PANTORA mit dem MetaVue VS3200 für Mehrwinkel-Glanz- und Texturmessungen.

Pantora

4. Simulation, wie eine Probe unter verschiedenen Lichtbedingungen reagiert

 

In PANTORA können Sie verschiedene Lichtarten auswählen, um zu visualisieren, wie die Farbe reagieren wird. Sie können sogar über verschiedene Bereiche der Probe „fahren“, um spektrale Änderungen auf Pixelebene für Kunststoffe, Lackierungen und Textilien zu visualisieren.

 

5. Visualisierung der Farbe in Echtzeit auf Proben unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Standort und Übermittlung weltweit

 

PANTORA ist eine kostengünstige Lösung, die für Proben aller Art und überall verwendet werden kann. Die in PANTORA erstellten AxF-Dateien können als CXF-Datei zur Übermittlung an andere Akteure in der globalen Lieferkette und zur Verwendung in Rendering-Anwendungen und Qualitätskontrollsoftware exportiert werden.  

 

  

Digitales Austauschen physischer Proben mit PANTORA

 

In diesem Beispiel wird strukturiertes Leder mit den Messdaten für eine grüne Effektfarbe neu gefärbt.

 

1. PANTORA starten und die Textur auswählen oder eine neue Probe messen.

 Digitally Exchange Physical Samples with PANTORA | X-Rite Blog

 

2. Farbprobe mit einem Spektralfotometer messen und die Messdaten in PANTORA importieren.

 

 Digitally Exchange Physical Samples | X-Rite Blog 

 

3. Die Messdaten prüfen und Daten zur Beschreibung der Messung anwenden.

 

Digitally Exchange Physical Samples with PANTORA | X-Rite Blog

 

4. Die Oberflächenstruktur der Textur auf die gemessene Farbe übertragen.

 

 Digitally Exchange Physical Samples with PANTORA | X-Rite Blog 

 

5. Die ursprüngliche Textur, die Originalfarbe und das kombinierte Ergebnis an einem 3D-Modell rendern.

 

 Digitally Exchange Physical Samples with PANTORA | X-Rite Blog

 

6. Die Lichtart ändern und in der Voransicht prüfen, wie Farbe, Glanz und Textur reagieren werden.

 

 Digitally Exchange Physical Samples with PANTORA | X-Rite Blog

 

7. Zum Teilen mit anderen Stakeholdern und Freigeben neuer Materialien und Farben in eine CXF-Datei exportieren.

 

Ist PANTORA für Sie geeignet?

Im Zuge der Aufhebung der Reise- und Kontaktbeschränkungen fragen sich viele, wann es an der Zeit ist, unsere alten Gewohnheiten wieder aufleben zu lassen, also für Farbentscheidungen und freigaben zu Kunden zu reisen oder physische Proben zu versenden. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um über neue Tools und Verfahren nachzudenken, die unsere Arbeitsweise verbessern und unsere globalen Nachhaltigkeitsbemühungen vorantreiben können.

 

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf um zu erfahren, ob PANTORA für Sie geeignet wäre.

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