Digitaler Textildruck auf dem Vormarsch

January 23, 2020 by Ray Cheydleur

Obwohl es den Digitaldruck schon seit vielen Jahren gibt, befindet sich die Branche derzeit in einem dramatischen Wandel. Positiv ist, dass die Digitaldrucktechnologie mit länger haltbaren Druckfarben arbeitet und höhere Zuverlässigkeit, längere Drucklebensdauer, Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen bietet. Doch aufgrund dieser Veränderungen müssen Druckdienstleister ihre Arbeitsweise anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Laut Allied Market Research, soll der digitale Textildruckmarkt bis 2022 weltweit ein Volumen von fast 4 Mio. US-Dollar erreichen. Man vermutet allerdings, dass es sich um einen Wert in Milliardenhöhe handeln wird. Vielleicht noch wichtiger ist eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 16 %, obwohl diese Zahl davon abhängt, welche digital bedruckten Textilien man ins Visier nimmt.

 

Eswara Prasad, Leiter des Teams für Chemikalien und Materialien bei Allied Market Research, erklärt: „Die Nachfrage nach bedruckten Stoffen steigt aufgrund der sich schnell ändernden Modetrends und der längeren Lebensdauer und Haltbarkeit der Drucke. Zudem eröffnet die steigende Nachfrage nach effizienten und kostengünstigen Textildruckverfahren lukrative Möglichkeiten für Akteure auf dem globalen Markt für digitalen Textildruck.“

Rise of Digital Print for Textiles X-Rite Blog

Ganz gleich, ob Sie über den Einstieg in den Digitaldruckmarkt nachdenken oder herausfinden möchten, was Sie dafür tun müssen, sind diese Informationen wichtig für Sie. ;

The Rise of Digital Printing for Textiles X-Rite Blog

1 – Neue Materialien

Vor 25 Jahren war nur der Druck auf Polyester und Mischgewebe oder der Transferdruck auf relativ glatte vorbeschichtete Materialien möglich. Zwar ist die Farbsublimation auch heute noch das gängigste Verfahren für den digitalen Textildruck, jedoch nicht nur Polyester vorbehalten. Zu beobachten sind viel mehr Naturfasern wie Seide, Baumwolle, Leinen, Wolle, Viskose und andere Stoffe, die viel Textur haben. Leinwand und strukturierte Stoffe werden ebenfalls immer beliebter.

 

Diese neuen Stoffe eröffnen attraktive Anwendungsmöglichkeiten. Allerdings stellt die Textur dieser Stoffe eine Herausforderung für Digitaldrucker dar. Die Farbmessung von groben Geweben mit einem Spektralfotometer kann zu uneinheitlichen Ergebnissen führen. Während ein Spektralfotometer mit Kugelgeometrie und großer Messöffnung die Messergebnisse bei stark strukturierten Stoffen nivellieren kann, ist dieser Gerätetyp für die meisten digitalen Workflows nicht optimiert.  

 

2 – Unterschiedliche Lieferketten

Eine weitere große Veränderung auf dem Markt für bedruckte Stoffe ist die Lieferkette. Wir beschaffen einen Großteil der Textilien aus Regionen, die nicht mehr das bisherige Kontrollniveau haben. In einer Produktionsstätte, die ich vor Kurzem besucht habe, änderte sich die Basis des Materials um 5 Delta E vom Anfang bis zum Ende der Rolle.

 

Bei der Arbeit mit inkonsistenten Stofffarben müssen Digitaldruckereien bei der Farbkontrolle gewissenhafter sein, damit die endgültige Farbe genau ist. Dafür sind präzisere Farbmanagement-Tools und häufigere Toleranzprüfungen erforderlich.

 

3 – Neuartige Drucksysteme

Heute werden auf dem Markt viele neue Drucker angeboten – angefangen von Desktop-Systemen für den Direktdruck auf T-Shirts und andere Materialien bis zu größeren Systemen für den Sublimations-, Textildirekt- und Industriedruck. Viele der heute gängigen Stoffe werden tatsächlich in kleinen Auflagen auf Maschinen in industrieller Größe hergestellt – eine wirklich große Veränderung auf dem Markt für bedruckte Stoffe.

Viele neue Maschinen von HP und Epson sowie neue Maschinen von traditionellen Anbietern wie Kornit sind sowohl für kundenspezifische Einzelexemplare als auch für die Kleinserienproduktion konzipiert. Diese Systeme ermöglichen den On-Demand-Druck von Kleinauflagen und erübrigen große Lager. Zur erfolgreichen Umsetzung müssen Druckdienstleister das Gerät und das Material zusammen charakterisieren.  

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Fortschritte bei der Kalibrierung und Profilierung von Textildrucksystemen

Vor Kurzem haben wir das  i1Pro 3 Plus auf den Markt gebracht, das effizientes und effektives Arbeiten auf dem digitalen Textilmarkt ermöglichen soll. Es wurde speziell entwickelt, um eine Vielzahl von textilen Substraten zu kalibrieren und zu profilieren, einschließlich Stoffen aus organischen und synthetischen Fasern, Webstoffen und Sublimationsfolien.

X-Rite Announces i1Pro3 Plus Color Profiling Device for Imaging, Print and Textiles Press Release

Das Vorgängermodell i1Pro 2 war beim Digitaldruck auf Standardpapier-Oberflächen sehr erfolgreich. Wir haben festgestellt, dass dieses Gerät mit einigen wichtigen Änderungen auch die Anforderungen des digitalen Textildrucks erfüllen könnte. Nachstehend wird erklärt, dass das i1Pro 3 bessere Profile erstellt, die die Produktion mit geringerem Zeit- und Materialaufwand beschleunigen.

 

1 - Größere 8-mm-Messöffnung

Das i1Pro 3 Plus bietet eine große Messöffnung von 8 mm, was für die Farbmessung auf gewebten Substraten entscheidend ist. Bei Verwendung einer 4-mm-Blende werden Farbabweichungen des Gewebes u. U. nicht richtig charakterisiert. Eine 8-mm-Blende ist jedoch groß genug, um diese Abweichungen genau zu charakterisieren.

 

2 – Option für Polarisation

Zum Lieferumfang des i1Pro 3 Plus gehört ein Polarisationsfilter, der Abweichungen bei der Farbmessung verringern und bessere Profile für verschiedenste Textilien erstellen soll. Durch die Verringerung von Glanzlichtern hilft die Polarisation bei der Korrektur individueller Materialeigenschaften und erstellt präzisere Profile, um sattere Farben auf bestimmten Oberflächen zu erzeugen. Vergleichbar ist dies mit einer polarisierten Brille, die wir draußen tragen, um Reflexionen zu reduzieren.

 

3 – Single-Pass-Scan

Dank Single-Pass-Profilierung ist das i1Pro 3 Plus weitaus schneller als andere Geräte auf dem Markt. Durch die mögliche Messung in mehreren M-Modi in nur einem Durchgang kann der Bediener Materialeigenschaften ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand vergleichen. Hinter den Kulissen verwendet das i1Pro 3 Plus einen schnelleren Prozessor, um mehr Daten schneller zu erfassen.

 

4 – Vollspektrum-LED-Lichtquelle

Viele Geräte mit LED-Lichtquellen decken nicht das gesamte Spektrum ab. Die neue LED-Lichtquelle im i1Pro 3 Plus bietet auch kein volles Spektrum, wird jedoch überwacht, um den Effekt der LED-Drift zu minimieren.

 

5 – Backlit-Emissionsscan

Aus Umweltschutzgründen und zur einfacheren Lieferung und Handhabung wurde in vielen Ländern beschlossen, eine Umstellung von PVC auf hinterleuchtete (Backlit-) Textilien vorzunehmen. Früher war die Profilierung von Backlit-Textilien eine sehr zeit- und kostenaufwendige Übung für erfahrene Fachleute. Zusammen mit i1Profiler 3.2 setzt das i1Pro 3 Plus neue Maßstäbe in puncto Erschwinglichkeit und Benutzerfreundlichkeit bei diesem Workflow.

 

Weitere Informationen über die Profilerstellung für digitale Textilien

Bei Verwendung mit i1Profiler V3 bietet das i1Pro 3 Plus die notwendigen Tools zur präzisen Messung und Profilierung von Textilien. Um mehr zu erfahren, sollten Sie den zweiten Teil dieser Serie „ "Erfolgreicher Digitaldruck mit i1Pro 3 Plus“ , lesen oder sich das On-Demand-Webinar  Erstellen von Profilen für Ihre digitalen Textilien“ ansehen, das jetzt verfügbar ist.

 

Sie können sich auch  mit einem unserer  Farbexperten in Verbindung setzen, um über Ihre speziellen Anforderungen zu sprechen.

 

 

 

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