Unterstützung des Wandels zur Erhöhung der Nachhaltigkeit von Textilien

April 12, 2023 by X-Rite Color

Der ökologische Fußabdruck von Textilien und Mode ist außer Kontrolle geraten. Gemäß Angaben des  National Resources Defense Council (NRDC), “tragen Textilfabriken weltweit zu einem Fünftel der Wasserverschmutzung bei und arbeiten mit etwa 20.000 Chemikalien, von denen viele krebserregend sind“.

Stoff, der in einer Fabrik gefärbt wird. Bild mit freundlicher Genehmigung von NRDC.org.  

Ein Problem, das jeden betrifft

Wussten Sie schon, das etwa  200 tons Wasser (genug zum Füllen mehrerer Swimming Pools) nötig sind, um eine Tonne Baumwollstoff herzustellen? Dieses Wasser wird mit Farbstoffen und krebserregenden Chemikalien angereichert, um Textilien zu entfetten, zu färben, zu spülen und weiter zu verarbeiten. Außerdem benötigen Textilfabriken enorm viel Energie für die Herstellung. Das dabei entstehende CO2 wird in die Luft ausgestoßen.

Nachstehend sind drei Möglichkeiten beschrieben, wie Markenartikler, Hersteller und Verbraucher den Wandel fördern und unterstützen können.  

1. Clean by Design

Experten der Umweltorganisation Natural Resources Defense Council (NRDC) haben Textilfabriken analysiert, um Möglichkeiten ausfindig zu machen, wie sie ihre Umweltbelastung verringern können. Aus ihrer Forschungsarbeit ging „Clean by Design (CBD)“ hervor – ein Umweltprogramm zur Steigerung der Lieferketteneffizienz, das Bekleidungseinzelhändlern und Modemarken dabei helfen soll, den Wasser-, Chemikalien- und Energieverbrauch in ihren Produktionsstätten im Ausland zu verringern.  

Renommierte Marken nehmen an diesem Programm teil, das sehr große Vorteile bietet. Modemarken wie TargetGap, und H&M haben CBD implementiert, um die Umweltpraktiken ihrer Textilfabriken im Ausland mit hervorragenden Ergebnissen zu verbessern. Laut NRDC „hat jede Fabrik, die 2014 am Programm teilgenommen hat, den Wasserverbrauch um bis zu 36 %, den Energieverbrauch um bis zu 22 % und den Chemikalienverbrauch um 400 Tonnen verringert. Als zusätzlichen Vorteil konnte jede Fabrik annähernd 500.000 $ einsparen.“

Gap ist es beispielsweise gelungen, durch nachhaltige Produktionsverfahren 2,4 Mrd. Liter Wasser einzusparen, und hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 10 Mrd. Liter Wasser einzusparen. Das entspricht dem täglichen Trinkwasserbedarf von 5 Milliarden Menschen.

NRDC Batik färben Nachhaltigkeit von Textilien

Batik-Färberei in Phrae, Thailand. Bild mit freundlicher Genehmigung von NRDC.org.

2. Nachhaltige Stoffe

Immer mehr Verbraucher entscheiden sich für nachhaltige Stoffe. Viele Markenartikler reagieren auf die Forderung nach ökologischer Verantwortung.

Das österreichische Unternehmen Lenzing stellt eine Stoffkollektion aus Zellstoff bzw. Holz und recycelten Baumwoll-Stoffresten her. Der in REFIBRATM lyocell (TENCEL®) verwendete Zellstoff ist ein erneuerbarer Rohstoff – Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die zur Verarbeitung der Woll- und Baumwollfasern verwendeten Lösemittel werden zu 99,7 % aufgefangen und können immer wieder verwendet werden. Dadurch verringert sich der Wasserverbrauch gegenüber der herkömmlichen Produktion von Baumwollstoffen um 95 % – ohne Luft-, Boden- oder Wasserverschmutzung.

Lenzing hat vor Kurzem auf der Heimtextil ausgestellt. Markenartikler wie Patagonia nutzen Technologie von Lenzing zur Kreation nachhaltiger Modekollektionen.

Patagonia TAL-Gruppe Nachhaltigkeit von Textilien

 
 
 
 
 
 
 
 

In Kooperation mit der TAL-Gruppe fegt Patagonia die Böden in seinen Fabriken in China und Malaysia und spart so hunderte Tonnen Baumwolle zur Herstellung von Stoffen für Funktionskleidung.  

3. Farbmanagement

Obwohl die meisten Textilhersteller dem Credo Nachhaltigkeit Folge leisten wollen, kann die Einführung von natürlichen und nachhaltigen Materialien und Stoffen einen kontraintuitiven Effekt haben. Da viele dieser Stoffe andere Absorptionseigenschaften haben, sind zusätzliches Färben und Nacharbeit zur Erzielung der richtigen Farbe notwendig, was wiederum mehr Wasser- und Luftverschmutzung zur Folge hat.

Durch die Implementierung eines ganzheitlichen Programms zur Farbqualitätskontrolle können Markenartikler und Lieferketten ihren ökologischen Fußabdruck gemeinsam verringern.

  • 3D-Visualisierungstools wie PANTORA können dazu beitragen, die notwendige Herstellung und den Versand von Textilproben zu minimieren.
  • Tools zur visuellen Farbbeurteilung wie Farbreferenzen und kontrollierte Lichtbedingungen helfen bei der Festlegung realistischer Erwartungen und ermöglichen objektive Farbentscheidungen.
  • Rezeptiersoftware eermöglicht eine präzisere Farbabstimmung mit weniger Korrekturen. Sie dient auch zur Erstellung von Rezepturen mit recycelten Rohstoffen und Restmaterialien aus früheren Rezepturen, um den Ausschuss zu minimieren.
  • Farbmessgeräte and Software für die Qualitätskontrolle erkennen Farbabweichungen frühzeitig, damit sie korrigiert werden können, bevor die Produktionscharge ruiniert ist.

Wie wollen und werden Sie den Wandel fördern und unterstützen?

Ganz gleich, ob Sie Markenartikler, Textilhersteller oder Verbraucher sind, empfehlen wir Ihnen die Förderung verantwortungsvoller Praktiken, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Selbst kleine Verbesserungen können einen großen Unterschied bewirken.

  • Laden Sie dieses kostenlose Whitepaper herunter, um zu erfahren, wie Textilhersteller und Lieferketten einen herkömmlichen Farbworkflow optimieren können.
  • Lesen Sie diese Kurzbeschreibung, um zu erfahren, wie Farbspezialisten die Produktionszeit halbieren können.
  • Nehmen Sie mit uns Kontakt auf,  um zu erfahren, wie X-Rite Ihnen helfen kann.

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