Prüfung und Korrektur der Belichtung

Der ColorChecker Passport ist ein handliches, robustes Produkt, das Ihnen schon vor Ort mit der Farbkorrektur hilft. Es kann ohne visuelle Referenz sehr schwierig sein, die Bilder so zu bearbeiten und beurteilen, dass Sie auch in den Schatten alle Details behalten und dennoch die Lichter nicht beschnitten werden. Und besonders bei punktueller Bearbeitung weiß man nie, welchen Effekt die Bearbeitung global auf andere Farbbereiche hat. Das Optimierungs-Target hilft Ihnen bei der visuellen Auswertung durch einen visuellen Graukeil mit Stufen in 1/3 Blendenschritten, mit dem Sie Details in Schatten erhalten und gleichzeitig das Beschneiden der Lichter vermeiden können.

Das Optimierungs-Target enthält acht Felder, die dem Fotografen mögliche Belichtungsprobleme anzeigen. Die Felder sind in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt, hell und dunkel. In der hellen Gruppe sind die Felder in aufsteigender Reihenfolge mit jeweils 1/3 Blendenschritt enthalten. Die dunkle Gruppe enthält Felder in den gleichen Stufen, mit Ausnahme des letzten Feldes, welches das dunkelste Feld auf dem ColorChecker-Target ist. Der Unterschied zwischen dem dunklesten und dem nächsten Feld ist in etwa 1/10 Blendenschritt. Der dynamische Bereich des Targets ist in etwa 32:1 oder 5 Blendenschritte.

Das bedeutet im allgemeinen, dass sich alle Felder im Endprodukt visuell voneinander unterschieden sollten. Falls nicht, dann ist Ihr Workflow nicht in Ordnung. Das am häufigsten auftretende Problem ist die Überbelichtung. Bei Überbelichtung kommt es vor, dass die zwei hellsten Felder visuell nicht voneinander unterschieden werden können. Im anderen Fall verlieren die Schatten ihre Details. Das kommt sehr häufig im sRGB-Workflow vor, wenn der Schwarzpunkt für die Kamera oder das Farbmanagementsystem auf einen theoretischen Wert gestellt wurde anstatt auf den dunkelsten Punkt in der Szene.

Tonwertfehler erkennen
Tonwertfehler können beim Fotografieren zum größten Problem werden. In einem Hochzeitsbild ist es sehr wichtig, dass man alle Details im Hochzeitskleid der Braut erkennen kann. Bei ausgefressenen Lichtern verlieren Sie alle Details in den hellen Bereichen, und die Braut wird Ihnen das sicherlich verübeln. Wenn Sie jedoch sehr dunkle Motive fotografieren, dann kann es sehr schwierig sein, die Details in den Schatten zu erhalten, die die Oberflächenbeschaffenheit des Objekts zeigen. Hier können Raw-Dateien glänzen. In der Vorschau sieht es eventuell so aus, als wäre im Bild die Lichter ausgefressen oder die Schatten abgesoffen, aber oft es ist nur so, dass diese Details durch das Bearbeitungsprogramm beschnitten wurden. Die Details sind in der eigentlichen Raw-Datei noch vorhanden. Mit etwas Geschick und vorsichtigen Änderungen können Sie diese wiederbeleben. Wenn die Bilder allerdings als JPEG- oder TIFF-Datei gespeichert wurden, dann sind diese Details unwiederruflich verloren gegangen.

Aber Kappen muss nicht unbedingt schlecht sein. Tonwertbeschneidung läßt sich sehr kreativ für Silhouetten oder Schattenrisse einsetzen. Bei der Aufnahme von glänzenden oder reflektierenden Objekten, zum Beispiel Chromteilen oder Schmuckstücken, können gekappte Lichter den strahlenden, brillianten Eindruck des Objekts hervorheben.

Wenn Sie den Weißabgleich mit dem neutralen Target festlegen, dann können Sie mit den Feldern zur Prüfung und Korrektur der Belichtung auf dem Optimierungs-Target die Lichter und Schatten feinabstimmen.

Korrektur von beschnittenen Lichtern
Mit den Lichter/Schatten-Feldern können Sie prüfen, ob Details in Ihren Bildern gekappt sind. In Adobe-Programmen können Sie diese Bilder in der Vorschau von beschnittenen Lichtern und Schatten verwenden, und so sehen, ob Details verloren gehen. Vorgang für Adobe Photoshop Lightroom und Camera Raw:

Bei der Bildbearbeitung können Einstellungen wie Helligkeit, Belichtung und Kontrast diese Werte beeinflußen. Wenn Sie nach der Bearbeitung feststellen, dass Sie Details in den Lichtern und Schatten verloren haben, dann verwenden Sie die Wiederherstellung. Damit können Sie die Lichter abdunkeln, ohne den Rest des Bildes dunkler zu machen. Sollten sich die Lichter durch diesen Schritt nicht wiederherstellen lassen, dann ist das Bild wahrscheinlich überbelichtet und kann nicht optimal korrigiert werden.

Korrektur von beschnittenen Schatten
Verwenden Sie die Schatten-Felder, um die Details in den Schatten zu prüfen. Vorgang für Adobe Photoshop Lightroom und Camera Raw:

Auch diese Werte werden durch die Bearbeitung von Helligkeit, Belichtung und Kontrast beeinflusst. Sie können eventuell die Details in den Schatten mit der Lichterkorrektur wiederherstellen. Die Lichterkorrektur macht die Schattenbereiche heller. Sollten sich die Schattendetails durch diesen Schritt nicht wiederherstellen lassen, dann ist das Bild wahrscheinlich unterbelichtet und kann nicht optimal korrigiert werden.

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