Was ist Farbmanagement?

In einem herkömmlichen Foto-zu-Druck-Workflow muss die Farbe verschiedene Geräte durchlaufen - darunter Digitalkameras, Bildschirme, Designprogramme und Drucker -, was viele Möglichkeiten für Farbabweichungen bietet. Selbst bei Verwendung der besten Geräte kann die Farbkonsistenz der angegebenen Farbe schwanken, wenn nicht alle Geräte die gleiche Sprache sprechen. Ein Farbmanagementsystem stellt sicher, dass jedes einzelne Gerät Farben korrekt erfassen und darstellen kann, damit Fotografen, Designer und Drucker schnell und sicher arbeiten können.

Farbmanagement

Was ist ICC-Farbmanagement?

Ein ICC-Farbmanagementsystem verwendet Hardware und Software, um ein Farbprofil für Eingabegeräte (Kameras), Anzeigegeräte (Monitore) und verschiedene Ausgabegeräte (Drucker) zu kalibrieren und zu erstellen, damit diese für die Übertragung von Farbdaten optimiert sind. Das daraus resultierende ICC-Profil enthält Farbeinstellungen und Daten, die das Verhalten des Farbmanagementsystems, einschließlich der Eingabe-, Anzeige- und Ausgabegeräte, charakterisieren, um die Farbe zu übersetzen und eine bessere Kontrolle über die Farbwiedergabe zu ermöglichen. ICC-Farbraumcharakteristika und ICC-Profile werden vom International Color Consortium definiert und verwaltet.

Warum ist Farbmanagement so wichtig?

Farbfehler können schlechte Bearbeitungsentscheidungen von Fotografen und Designern und kostspielige Nacharbeit für Druckdienstleister zur Folge haben. Selbst bei Spitzengeräten können Farbfehler auftreten, wenn sie nicht kalibriert und profiliert sind. Farbmanagement stellt sicher, dass die von der Kamera erfassten Farben mit den auf dem Monitor angezeigten Farben zur Bearbeitung des Designs (sogenanntes „Softproofing“) und den später in irgendeinem Verfahren ausgedruckten Farben übereinstimmen. Im Wesentlichen sorgt Farbmanagement für objektive Farbkontrolle.

Warum ist Farbmanagement so schwierig?

Jedes zur Aufnahme und Erstellung digitaler Bilder verwendete Gerät nutzt leicht unterschiedliche CMYK- oder RGB-Formeln zur Erzeugung der gleichen Farbe. Quell- oder Eingabegeräte wie Digitalkameras, Scanner und Displays verwenden das additive Farbmodell, basieren auf unterschiedlichen Farbräumen und hängen vom jeweiligen Hersteller ab. Drucker basieren auf dem RGB- oder CMYK-Farbmodell und verwenden unterschiedliche Druckfarben und Papiere. Anwendungen wie Adobe Photoshop oder InDesign, die zur Erstellung von Bildern und Dateien verwendet werden, müssen ebenfalls für das Farbmanagement eingerichtet werden. Das Vermischen dieser Farbmerkmale kann zu Überraschungen bei der Endausgabe führen.

Farbmanagement

Welche Schritte gibt es beim Farbmanagement?

Ein Farbmanagement-basierter Workflow trägt dazu bei, dass alle Geräte die gleiche Farbsprache sprechen, damit sie präzise Farbdaten untereinander austauschen können. Bei der Einrichtung eines Farbmanagement-basierten Workflows gibt es vier wesentliche Schritte, die wir als die vier Cs des Farbmanagements bezeichnen.

  • Schritt 1 – Consistency (Konstanz bzw. konstante Farbgebung). Zunächst müssen Sie sicherstellen, dass jedes Eingabe-, Anzeige- und Ausgabegerät in der Lage ist, einen konsistenten Farbbereich zu reproduzieren. Ist dies nicht der Fall, können sie nicht farbverwaltet werden.
  • Schritt 2 - Kalibrierung. Die Farbskala von Geräten verändert sich mit der Zeit. Mithilfe von Kalibrierungssoftware für die Kalibrierung von Druckern und Anzeigegeräten wird alles neu eingestellt, um die bestmögliche Farbskala für konsistente Farben und eine genaue Wiedergabe zu erreichen.
  • Schritt 3 – Characterization (Charakterisierung). Selbst das gleiche (Farb-)Modell kann geringfügige Farbabweichungen zwischen Geräten zur Folge haben. Durch Charakterisierung werden die Einstellungen zur optimalen Bild- und Farbwiedergabe auf dem betreffenden Gerät optimiert.
  • Schritt 4 - Konvertierung. Wenn ein Bild mit einer Adobe RGB-Kamera in einem RGB-Farbraum aufgenommen, in Photoshop bearbeitet, in InDesign zu einem Layout hinzugefügt und dann auf einem CMYK-Drucker gedruckt wird, muss es mehrfach in verschiedene Farbräume konvertiert werden. Bei der Umwandlung werden Farbdaten aus dem Farbraum eines Geräts in den Farbraum eines anderen Geräts verschoben. Diese Umwandlung findet in einem CIE-Arbeitsfarbraum statt. Dieser Profilverbindungsraum („Profile Connection Space“; PCS) ist vergleichbar mit einem Flugdrehkreuz – einer gemeinsamen Plattform zur Verbindung von Workflows. Eingebettete Profile tragen zur Aufrechterhaltung der Farbwirkung bei, während sich das Bild zwischen den Arbeitsräumen zum Ziel bewegt.

Farbmanagement 

In unserem Blog Erstellung von ICC-Profilen für die Druck- und Verpackungsindustrie erfahren Sie mehr über die vier wesentlichen Schritte zur Einrichtung eines Farbmanagement-basierten Workflows..

Mehr zum Farbmanagement

Ob für Einsteiger oder professionelle Anwender bietet X-Rite einige Farbmanagementlösungen, die einfach einzurichten sind und hervorragende Ergebnisse liefern – auch für Anwender mit nur wenigen Farbkenntnissen. In unserem Ressourcen-Center haben wir eine Fülle von nützlichen Farb- und Brancheninformationen zusammengestellt, damit Sie Ihr eigenes Farbprogramm erstellen und erfolgreich steuern können. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie mit einem Farbexperten über Ihren Farbworkflow sprechen oder an unserem E-Learning Kurs „Farbkontrollfreak“ teilnehmen möchten, um mehr über Farbmanagement zu erfahren.

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