Korrektur von Bildfarben mit Spektrumfeldern

Bei der Bildbearbeitung wäre es von Vorteil, wenn die genauen Farben eines jeden Objekts bekannt wären, damit Sie in Ihrem Bild direkt sehen können, ob die Farben stimmen. Veranstaltungs- und Katalogfotografen machen oft sehr viele Fotos, und diese Bilder benötigen anschließend die gleichen Farbkorrekturschritte. Normalerweise werden die Bearbeitungsschritte mit nur ein paar Bildern ermittelt, und dann auf die restlichen Fotos angewendet.

Das kann allerdings zu unvorhergesehenen Ergebnissen führen, denn nicht alle Bilder enthalten alle Farben. So können Sie nicht sicher sein, welchen Einfluß Ihre Änderungen auf Farben haben, die im Bild mit der manuellen Bearbeitung nicht vorhanden waren. Ein Bild enthält zum Beispiel keine Gelbtöne, während ein anderes Bild keine Rottöne enthält. Welches Bild sollten Sie nun zuerst bearbeiten und welche Auswirkungen hat das auf die Farben, die im Bild nicht zu sehen sind? Mit den Spektrumfeldern in ColorChecker Passport haben Sie alle Farben immer im Blick, wenn Sie Ihre Änderungen durchführen. Bei der Bearbeitung der anderen Bildern erleben Sie so keine bösen Überraschungen.

Fotografieren Sie das ColorChecker Optimierungs-Target in den Lichtverhältnissen, die auch später bei der Aufnahme herrschen werden. Bei der Bearbeitung des Bildes mit dem Target in der gewünschten Anwendung können Sie dann direkt sehen, wie die einzelnen Bearbeitungsschritte die verschiedenen Farben verändern, ehe Sie sie auf alle Bilder anwenden.

TIPP: Verwenden Sie Ihr Profil als Ausgangspunkt, und die Steuerelemente für Farbe und Farbton, um spezifische Korrekturen durchzuführen.

HSL-Schieber
Farben können mit verschiedenen Systemen beschrieben werden. Eine Möglichkeit ist mit HSL bestehend aus H (Hue oder Farbton), S (Saturation oder Sättigung) und L (Lightness oder Helligkeit). Fast alle Bildbearbeitungsprogramme bieten die Farbbearbeitung mit HSL-Schiebern, wobei Sie diese Farbeigenschaften bearbeiten können. Die Bearbeitung von Raw-Bildern werden keine permanenten, unveränderlichen Änderungen vorgenommen. Probieren Sie einfach verschiedene Einstellungen für die HSL-Schieber aus, und beobachten Sie die Veränderungen.

• Der Farbton ist die Haupteigenschaft, denn durch sie wird die Farbe als Rot, Gelb oder Grün definiert.
• Die Sättigung bezeichnet die Intensität oder Reinheit einer Farbe. Gesättigte Farben sind lebhafter. Weniger gesättigte Farben erscheinen schwach.
• Die Helligkeit beschreibt, wie hell oder dunkel eine Farbe ist.

In Camera Raw finden Sie diese Schieber auf der Registerkarte Hue-Saturation-Luminance. In Lightroom finden Sie sie unter Entwickeln.

Visueller Vergleich
Der visuelle Vergleich der Bildfarben mit einen physischen Target hilft Ihnen bei bei Farbentscheidungen nach Augenmaß. Die Schritte werden für Lightroom beschrieben, sie sind aber in Photoshop identisch.

• Wählen Sie im Entwicklungsmodul oben links das Zielkorrekturwerkzeug im HSL-Feld.
• Bewegen Sie den Mauszeiger über die Farben. Die Werte entsprechen ungefähr den HSL-Schiebern im Entwicklungsmodul von Lightroom.
• Wählen Sie eine Farbe und nehmen sie die gewünschten Änderungen vor. Drücken und halten Sie die Maustaste, und schieben Sie das Zielkorrekturwerkzeug nach oben oder unten oder verwenden Sie die Schieber im HSL-Feld.

Bitte achten Sie darauf, dass Sie visuelle Bearbeitungen immer nur mit einem kalibrierten Monitor und unter kontrollierten Lichtbedingungen, zum Beispiel mit dem Target in einer Farbprüfkabine, durchführen sollten.

TIPP: Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Automatische Farbkontrolle im Raw-Workflow.

TIPP: Weitere Informationen zu den Vorteilen von kalibrierten Geräten finden Sie im Abschnitt Warum Farbmanagement?.